Wohnen über Straßen – „über_dacht“
Im Rahmen des Forschungsprojekts „über_dacht – Neue Standorte fürs Wohnen“ der Uni Stuttgart wurde untersucht, wie innerstädtische Verkehrsflächen überbaut und zu neuen Wohnquartieren entwickelt werden können. Das Forschungsteam identifizierte 68 Standorte in verschiedenen deutschen Großstädten, beispielsweise Straßen, Betriebshöfe, Parkplätze oder Gleisflächen, die für eine Überbauung geeignet sein könnten.
„über_dacht“ zeigt, wo und unter welchen Bedingungen neuer Wohnraum über Verkehrsflächen entstehen kann. Dazu laufen zwei Machbarkeitsstudien: In München-Giesing wird ein Wohnquartier durch Überbauung einer Straße zu einem grüneren Wohngebiet mit weniger Lärmbelastung und mehr Wohnraum umgestaltet und in Berlin-Wilmersdorf soll über einem Busbetriebshof ein grüner Aufenthaltsort für Anwohnende entstehen.
Für eine nachhaltige Stadtentwicklung kann Überbauung von großem Nutzen sein – sie vereint Nachverdichtung sowie Schall- und Klimaschutz mit der Aufwertung des öffentlichen Raums und der Verbindung von Wohnen und Mobilität.
„Die Mehrfachnutzung von Verkehrsflächen ist ein kreativer Beitrag, um mehr Wohnungen vor allem dort zu schaffen, wo Grundstücke für den Wohnungsbau fehlen“, so Katja Hasche vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Wichtig sei, dass Kommunen, Eigentümer und Investoren dieses Potenzial stärker in den Blick nehmen. Die Studie der Uni Stuttgart zeige, dass es möglich sei.



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