Kommunale Wohnungen als Schlüssel für bezahlbaren Wohnraum
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hat Ende April die Ergebnisse einer umfassenden Befragung von Kommunen und kommunalen Wohnungsunternehmen veröffentlicht. Seit 2009 werden regelmäßig Daten zu kommunalen Wohnungsanbietern erhoben. Die Befragung fand im Herbst 2022 statt und deckte nahezu zwei Drittel des gesamten kommunalen Mietwohnungsbestands ab – das entspricht 2,68 Millionen Wohnungen und mehr als zehn Prozent des Mietwohnungsbestands in Deutschland. Die Studie zeigt, dass kommunale Wohnungsanbieter eine Schlüsselrolle auf dem lokalen Wohnungsmarkt spielen.
So ordnen 90 Prozent der kommunalen Anbieter ihren Wohnungsbeständen eine große bis sehr große Bedeutung für die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum zu, besonders für einkommensschwächere Haushalte.
Ein Fünftel der erfassten kommunalen Wohnungen war mit Mietpreis- oder Belegungsbindung versehen.
Im Median lag die Nettokaltmiete für kommunale Wohnungen Ende 2021 bei 5,50€ pro Quadratmeter.
Etwa 40 Prozent der kommunalen Anbieter haben ihren Wohnungsbestand zwischen 2019 und 2021 durch Neubauten erweitert. Dabei wurden fast 37.000 neue Wohnungen geschaffen, von denen mehr als 50 Prozent mit Mietpreis- oder Belegungsbindung versehen ist. Dabei handelt es sich um einen deutlichen Anstieg verglichen mit der letzten Befragung. Für den Zeitraum 2022 bis 2024 planten 80 Prozent der Anbieter Neubauprojekte im Umfang von insgesamt 44.000 Wohnungen.
Zwei Drittel der Anbieter investierten im Zeitraum 2019 bis 2021 in ihre Bestände. Dabei überwogen Investitionen in allgemeine Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, während zum Beispiel Investitionen in barrierearmen Umbau eine kleinere Rolle spielten.
Die vollständige Studie kann kostenfrei eingesehen werden.