Hoher Bedarf für junges Wohnen

Eine neue Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, dass weiterhin ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für junge Menschen besteht. Um den erwarteten Bedarf zu decken, werden in Deutschland bis 2040 etwa 77.000 neue Wohnheimplätze für Azubis und über 200.000 für Studierende benötigt. Aktuell gibt es rund 20.000 Wohnheimplätze für Azubis und etwa 241.000 öffentlich geförderte Plätze für Studierende. Alternativ können Angebote wie möbliertes Wohnen, Wohnen für Mitarbeitende oder der freie Wohnungsmarkt genutzt werden. Die Nachfrage liegt jedoch deutlich höher, als das Angebot.

„Wir erhöhen deshalb das Tempo und verdoppeln unser Programm Junges Wohnen ab 2027 auf eine Milliarde jährlich“, so Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Eine Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Azubis überwiegend im Elternhaus wohnen, während Studierende häufiger in WGs oder eigenen Wohnungen leben. Wohnheime seien weniger relevant, vor allem, da nicht genug Plätze zur Verfügung stünden. Zwei Drittel der Befragten wünschen sich jedoch eine eigene Wohnung.

Im Rahmen der Untersuchung wurden darüber hinaus Mietpreise in verschiedenen Städten mit den finanziellen Mitteln der Azubis und Studierenden verglichen. So sind die Mieten in 33 von 70 Städten höher als die BaFög-Wohnkostenpauschale (380€), dazu zählen auch viele Hochschulstandorte. Die finanzielle Belastungsgrenze von Azubis (rund 30% des mittleren Einkommens – ca. 240€) wird in fast allen untersuchten Städten überschritten.

Die Studie macht deutlich, dass Investitionen benötigt werden, um künftig den Bedarf an Wohnangeboten für junge Menschen zu decken. Die Autor*innen empfehlen das Verstetigen von Förderprogrammen sowie das Überprüfen baulicher und förderrechtlicher Standards, um das Bereitstellen zusätzlicher Wohnangeboten zu erleichtern.

Die Untersuchung wurde vom IW im Auftrag des BBSR und des Bundesministeriums für Stadtentwicklung, Wohnen und Bauwesen (BMWSB) erstellt.

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